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Fumetto Int. Comix-Festival Luzern
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NewsTV: Comic-Kunst am 'Fumetto' in Luzern Mittwoch, 20. April 2005 / 19:43 h
Luzern - Der Comic-Strip, einst von Pädagogen als Schundliteratur verteufelt, hat längst den Stellenwert einer
eigenständigen Kunstform. Das "Fumetto-Festival" in Luzern zeigt Comics von Schweizer
und internationalen Künstlern. »
Dauer: 2 min 44 sec Roland Schäfli & Urs Schiess CommercialCam/news.ch ZUM VIDEO-BEITRAG |
ART OF MODERN ROCK
In den 60er Jahren gestalteten vor allem an der amerikanischen Westküste Künstler wie: Rick Griffin, Victor Moscoso, Ives Wilson, Stanley Mouse, Alton Kelly, Frank Zappa Plakate für Jimi Hendrix, Grateful Dead, Quicksilver, Jefferson Airplane oder das Woodstock Filmore und das Family Dog-Festival. Es ging diesen Künstlern darum, die Musik, die Happenings genauso wie ihr Lebensgefühl und ihre Trips bildlich wiederzugeben. Oder aber auch, wie Frank Zappa, damit gegen die öffentliche Abneigung und Zensur der damals neuen Lebensformen anzukämpfen. Diese Plakate wurden im Laufe der Zeit zu gesuchten Sammelobjekten und es entwickelte sich ein eigentlicher Kunsthandel, der durch Galeristen und Händler gesteuert wurde.
In den 70er Jahren flachte dann die Rockmusikszene völlig ab und mit ihr auch die Gestaltung der Tourplakate. Monumentale Bands ergaben sich dem Pomp und der abgehoben Selbstdarstellung und verloren dabei völlig den Bezug zur Basis.
Die Idee der Selbstdarstellung wurde Anfang der 80er Jahre vom Punk wieder relativiert. Man nahm die Sache wieder selbst in die Hand und gestaltete mit einfachsten Mitteln und Techniken Plakate, Flyers Schallplattenhüllen und Fanzines.
Die Galeristin Debi Jacobson schickte Ende der 80er Jahre ihren Assistenten in die liberale, texanische Studentenhochburg Austin. Dort entwarfen ein paar Graphiker für so gut wie jede Show eines örtlichen Rockclubs ein neues Plakat. Assistiert wurden sie von einem gewissen Frank Kozik.
Die Begegnung aller Beteiligten legte den Grundstein eines Booms. Kozik wurde vorübergehend zum Superstar der Poster-Szene (und wurde folgerichtig des Ausverkaufs angeklagt), doch es war Jacobson, die ihn vom wenig sinnlichen Offset- zum handfesten Siebdruck brachte. Dieses etwas aus der Mode gekommene, aber mit dem Vorteil vieler Gestaltungsmöglichkeiten gesegnete Druckverfahren wurde Standard für abertausende von Rockpostern, die die optische Lücke füllten, die entstand, als die grossformatigen LP-Hüllen durch die kleinen CDs verdrängt wurden.
Der Amerikaner Paul Grushkin verfolgt und dokumentiert die Rockplakate in den verschiedenen Jahrzehnten. Zuerst schuf er das Standardwerk "The Art Of Rock", dass einen überblick bot über die Werbegrafiken "from Presley to Punk". Zusammen mit Dennis King legt er nun "Art Of Modern Rock" vor. Hier versammelt er rund 1800 Plakate auf knapp 500 Seiten: es ist ein Eintauchen in eine wilde Welt.
Unabhängig von Kozik etablierten sich zur selben Zeit in vielen Teilstaaten der USA Plakatkünstler. Nicht wenige von ihnen sind Autodidakten, die über den do-it-yourself des Punkrock zur Grafik kamen. Das überwinden der technischen Mängel hat allerdings immer wieder zu cleveren Lösungen geführt - und zur Unverfrorenheit beigetragen, welche die Bilder auszeichnet.
Alle Ikonen der Populärkultur werden mehr oder minder liebevoll durch den Kakao gezogen oder neue wurden kreiert. Da tauchen die Comicfiguren der amerikanischen Familienunterhaltung in wirren Posen auf (die wirrsten wurden gerichtlich verboten, zum Beispiel ein Fred Feuerstein, der sich Heroin spritzt). Es wimmelt von Skeletten, Teufeln und Pin-Up-Girls. Die Motive sind der Werbung entlehnt, von Tätowierungen, Flugzeugbemalungen im zweiten Weltkrieg oder stammen aus der Hot-Rod-Kultur (die grotesk übertunten Autos, die in monatelanger Arbeit von Hand geschaffen werden). Nicht wenige Plakate sehen aus, wie ein beschleunigter LSD-Albtraum und ein gekreuzigter Elvis gehört zu den harmloseren Motiven.
Regelmässige Ausstellungen in Art Rock Galerien, auf Musik- sowie Tattoobörsen und an Konzerten fördern und verbreitern die ganze Szene. Eine wichtige Rolle spielt auch das Fachmagazin Juxtapoz des Grand Seigneur der Low Brow Artszene Robert Williams.
Auf dem europäischen Kontinent fördert und verbreitet Klang und Kleid seit 15 Jahren diese Bewegung. In Zusammenarbeit mit dem Fumetto, dem Olms Verlag und Comicladen Analph präsentieren wir euch hier eine repräsentative Auswahl an Plakaten und Originalen.
Vom Freitag 22. April bis Sonntag 24. April werden aus Amerika die Zeichner Derek Hess, Lindsey Kuhn, Firehouse und Jay Ryan, sowie die Schweizer Zeichner Märt Infanger, Dirk Bonsama und Michel Casarramona anwesend sein.
Alle hier gezeigten Plakate, Originale und das aktuelle Buch "Art Of Modern Rock" sind beim Analph Shop im Festivalzentrum an der Kornschütte zu erwerben. Das Buch könnt ihr auch online bei uns bestellen unter
Weitere Informationen zum Festival findet Ihr unter: www.fumetto.ch
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